Persischer Ehrenpreis

Was sich wie eine Auszeichnung anhört, hat aber mit dem Frühling zu tun.

Im Frühling bin ich besonders gerne im Rebberg. Wenn die Natur erwacht, die Farben intensiver werden, dass grün das braun ablöst beginnt das neue Rebjahr so richtig. Die Nase und die Augen beginnen wegen dem Heuschnupfen zu jucken und die Pflanzen zeigen ihre schönsten Blüten. Die Insekten kehren aus ihrem Winternest zurück. Es kommt Leben auf im und um den Suttenberg.

Die ersten zeitintensiven Arbeiten im Rebberg sind erledigt. Das Schneiden der Rebstöcke und das Anbinden der Fruchtruten an die Drahtanlage müssten abgeschlossen sein. Mit dem Tränen der Rebstöcke wird das Erwachen der Rebstöcke sichtbar.

Nicht nur die Rebstöcke warten auf die warmen Temperaturen, sondern auch die Flora und Fauna in den Fahrgassen. Letztes Jahr war es der Weinberg – Lauch, der mir in die Nase stieg. So ist es dieses Jahr den persischen Ehrenpreis (Lat. Veronica persica) der mir in die Augen sticht.

Ich möchte diese Pflanze kurz vorstellen:

Höhe: niederliegende Pflanze

Stängel: kriechend bis aufsteigend, 10 – 40cm lang, behaart

Blütezeit: Februar bis Oktober

Typisch: Blüten einzeln, Blätter bis über 2cm lang

Merkmale: Einjährig. Düngel geaderte, im Schlund weissse, ausgebreitete Blüten auf 0,5 – 3cm langen Stielen in den Blattachsen. Pflanze liegend oder aufsteigend. Stängel kraus behaart. Blätter grob gesägt.

Vorkommen: Wildkrautbestände auf Äckern, in Weinbergen, Gärten, an Wegen. Auf offenen, nährstoffreichen Böden. Zeigt Lehm an. Häufig

Wissenswertes: Die aus Westasien stammende Pflanze verwilderte um 1805 aus dem Botanischen Garten in Karlsruhe und breitete sich als Neubürger rasch aus. Die Pflanzen sind auch im Winter grün und können selbst dann zum Blühen kommen.

Verwechslung: Faden – Ehrenpreis, Blüten bis auf 4cm langen, dünnen Stielen, Blätter 0,5 – 1cm lang, wirken sehr klein.

 

Unsere Weinetikette im Fokus

Ein aufmerksamer Suttenberg – Post – Leser hat mich darauf hingewiesen, dass es einen „Suttenberger Blauburgunder 2017“ gar nicht geben darf. Der Grund ist die Verordnung über den Pflanzenbau, präziser, die kontrollierte Ursprungsbezeichnung (KUB; Synonym: Appellation d’origine contrôlée, AOC), die in unserem Fall, für den Jahrgang 2017, nicht restlos eingehalten werden können. Unsere gängige Weinetikette mit der entsprechenden Beschriftung sollte nicht aufgeklebt werden.

Ich möchte in diesem Artikel die Etikette und die kontrollierte Ursprungsbezeichnung im Detail ausleuchten.

Vorgeschichte
Wegen der schlechten Ernte im letzten Jahr, wurde unser Traubengut mit Trauben der Familie Strübin aus Maisprach  bei Urs Jauslin in Muttenz vinifiziert.
Unserem  Anteil von zirka 140kg stehen zirka 850kg aus Maisprach gegenüber.

Geschichte zum AOC / KUB
Appellation d‘ Origine Contrôle ist ein Schutzsiegel für bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse aus Frankreich und der Schweiz. Die Geschichte des AOC – Siegels reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück, als die Erzeugung von Roquefort (Blauschimmelkäse) durch ein Parlamentsdekret geregelt wurde.

Für die Schweizer Weine wurde aber erst 1988 eine AOC – Regelung eingeführt.

Damit ein Wein dieses Prädikat erhalten kann, müssen vom jeweiligen Winzer strenge Produktionsrichtlinien erfüllt werden. Diese können in den Regionen differieren und sind in der Regel auf folgende Parameter orientiert: Bestockung, Dichte der Rebstöcke, Ertrag pro Quadratmeter, geringer Zuckergehalt (abgestimmt nach Rebsorte) sowie Verfahrensdetail bei der Herstellung. Um die Spitze der Qualitätsweine deutlicher hervorzustellen, werden zusätzliche Attribute nach ergänzenden strengen Bestimmungen verliehen.

Geschichte zur Weinetikette
Vorläufer des heutigen Weinetiketts sind wesentlich älter. Diese gab es schon vor etwa 6‘000 Jahren bei den Sumerern, die ihre Gefässe mit Rollsiegeln versahen, welche Informationen übe den enthaltenen Wein enthielten. Bei den Griechen und Römern wurde das Rollsiegel durch einen kleinen Anhänger ersetzt, der an die Amphore gehängt wurde, oder die Informationen wurden schlicht in die Amphore geritzt. Diese Zettelchen waren auch im Mittelalter noch gebräuchlich. Erste Weinetiketten, wie wir sie heute kennen, kamen erst mit der Lithografie auf, die es ermöglichte zu vertretbaren Kosten auch kleine Mengen von Etiketten herzustellen.

Unsere Etikette im Detail

 

Standard – Etikette Weinbauverein Suttenberg

Zurück zu unserem Weinetikett.

Wenn wir uns die Beschriftung auf unserer Etikett ansehen und diese in einen Zusammenhang mit verschiedenen Gesetzen und Verordnungen bringen, wird einem klar, weshalb die Bezeichnung für den „Suttenberger Blauburgunder Jahrgang 2017“ rechtlich nicht korrekt ist.

Beginnen wir mit dem Schriftzug „AOC Basel – Landschaft“. Wie bereits oben erwähnt definieren die Kantone ihre eigenen Richtlinien, wann ein Wein diese Bezeichnung auf der Etikette tragen darf. Im Kanton Basel – Landschaft wird das in der Verordnung über den Pflanzenbau in den Paragrafen 11 bis 22 geregelt.

Im Paragraf 11 wird als erstes definiert, das die Trauben aus dem Produktionsgebiet stammen müssen. Diese Anforderung erfüllen wir, auch wenn der Grossteil aus der Gemeinde Maisprach stammen.

So ist, im Paragrafen 18, zum einen der Mindestöchslegrad der Trauben vorgegeben. Für rote Sorten ist dies 70° Oechsle, was wir mit unseren 90° Oechsle „locker“ erreichen.
Im Paragrafen 19, zum anderen ist die Höchstmenge an geernteten Trauben pro Quadratmeter vorgeschrieben. Dies ist für rote Sorten mit maximal 1000g/m2 angegeben. Im Jahr 2017 hatten wir gute 175g/m2, im langjährigen Durchschnitt ernten wir ca. 650g/m2, auch dieses Prädikat erfüllen wir problemlos.

Des Weiteren sind  gewisse weinspezifische Bezeichnung wie „Auslese“, „Sélection“, „Spätlese“, „Beerenauslese“ u.v.m. in der „Verordnung über den Pflanzenbau“ klar definiert. Auch die Anbaumethoden / Anbausysteme und die Weinbereitung müssen für ein „AOC Basel – Landschaft“ erfüllt sein. Diese sind für uns nicht relevant resp. werden erfüllt.

Jetzt zur eigentlichen Knacknuss.

Um einen Flurnamen oder die Erzeugnisse aus einem bestimmten Gebiet auf der Etikette zu deklarieren, wie eben z.B. „Suttenberger“, müssen weitere Anforderungen erfüllt sein;

§12 Weinbezeichnung mit Gebietshinweis (Kanton, Gemeinde, Lage)
1Die Weine können zusätzlich
a.
als „Baselbieter Wein“, „Basler Wein“, oder „Solothurner Wein“ bezeichnet werden, wenn die Trauben aus dem betreffenden Produktionsgebiet stammen;
b.
den Namen einer Gemeinde tragen; sie müssen zu mindestens 85% aus Trauben dieser Gemeinde und dürfen höchstens 15% aus Trauben andere Gemeinden des gleichen Produktionsgebietes hergestellt werden;
c.
den Namen einer Lage tragen. Sie müssen zu 100% aus Trauben dieser Lage hergestellt werden. Die Lage muss im kantonalen Verzeichnis enthalten sein.

Der Paragraf 12 mit den Absätzen b. und c. machen es uns unmöglich den Wein, wie gewohnt, „Suttenberger Blauburgunder“ zu nennen. Denn unser Anteil im Stahltank bei Urs Jauslin ist in etwa 12 Prozent. Uns bleibt die Bezeichnung „Baselbieter Wein“.

Unsere Lage (Suttenberg) ist seit diesem Jahr im kantonalen Verzeichnis aufgeführt und spezifisch mit unserer Parzelle (Nr. 28 / Liestal) verknüpft.

Die Rebsorte gehört zwar, in der Regel auch auf die Etikette, jedoch sind die beiden gängigen Baselbieter Rebsorten, Blauburgunder und Riesling Silvaner, davon ausgeschlossen. Auch hier ist es, im oberen Paragrafen 12, noch präziser nachzulesen. Der Anteil an Blauburgunder – Trauben darf 85% nicht unterschreiten, denn wenn Sorten gemischt werden, müsse diese in absteigender Reihenfolge der Menge deklariert werden. Mit unseren zwanzig neu gepflanzten Gamaret – Rebstöcke werden wir auch kein Problem haben und müssen auf der Etikette nicht erwähnt werden.

Die Aussage „enthält Sulfite“ oder „enthält Schwefeldioxid“ muss auf der Flasche deklariert werden, wenn der Wein über 10mg/Liter Sulfite enthält. Die alleinige Angabe der E – Nummern für Sulfite (E 220 – 224, 226 – 228) genügt nicht, da Sulfite als potentielle Allergieauslöser gelten (Allergene). Auch ohne Zugabe von Sulfiten kann ein Wein mehr als 10mg/l Sulfite enthalten, da diese durch die alkoholische Gärung natürlicherweise entstehen können.

Die Angaben Weinbauverein Suttenberg, Liestal, die Füllmenge und den Alkoholgehalt sind auch zwingend in leicht lesbarer unverwischbarer Schrift in einer Amtssprache angebracht sein, was für die gesamte Etikette gilt.

Interessanterweise wird für die Nennfüllmenge die Mindesthöhe der Aufschrift vorgegeben, in unserem Fall (75cl), 4mm. (Mengenangabeverordnung MeAV SR 941.204)

Zum Schluss noch eine kurze Anmerkung zum Jahrgang auf der Etikette. Der Jahrgang gehört nicht auf die Etikette wenn der Inhalt mehr als 85% desselben Jahrgangs entspricht.

Was auch auf jede Etikette oder sonst irgendwo auf die Flasche gehört ist das Warenlos. Als Warenlos gilt eine Gesamtheit von Produktions- oder Verkaufseinheiten eines Lebensmittels, das unter praktisch gleichen Umständen erzeugt, hergestellt oder verpackt wurde. Beim Wein kann es sich zum Beispiel um die Tanknummer handeln, der Nummer muss ein „L“ vorangestellt werden. Für uns ist dies nicht relevant, da wir nur ein Los haben. Wenn der Wein über den Jahrgang hinreichend identifizierbar ist, kann der Jahrgang als Losnummer dienen. Das Warenlos dient in erster Linie dem Produzenten.

Zusammenfassend
Obligatorische Angaben:

  • Sachbezeichnung (AOC / Landwein / Tafelwein). Die Klasse muss generell angegeben werden
  • Name / Firma und die Adresse
  • Produktionsland (wenn nicht aus Name und Adresse ersichtlich)
  • Hinweis auf Bestrahlungen oder gentechnisch veränderte Organismen
  • Alkoholgehalt, Vol. %
  • Füllmenge (cl)
  • Traubensorte(n), ausser Blauburgunder und Riesling – Silvaner
  • Warenlos
  • Stoffe und Zutaten, die Allergien auslösen können

Die ersten sieben Punkte müssen im gleichen Sichtfeld angebracht sein.

Kontrolle
Die Kontrolle führt die Weinhandelskontrolle durch und ein Vergehen wird mit einem Bussgeld bestraft.

Grundsätzlich muss gesagt sein, dass es keine Rolle spielt, wie wir unseren Wein etikettieren.
Es muss ehrlicherweise angefügt werden, dass es uns bei einem anderen Wein auch stören würde, wenn der Inhalt der Flasche nicht mit der Beschriftung auf der Etikette übereinstimmt.

Auf gut Deutsch wäre das: Etikettenschwindel.

Die Vorschriften werden, wegen Verstosse, auch stets verschärft.

Alternativen
Können die oben genannten Anforderungen für das AOC – Siegel nicht erfüllt werden sprechen wir übrigens von den weiteren Abstufungen – Landwein oder Tafelwein.

Landwein: wichtig für die Etikettierung. Weine mit Namen einer geografischen Herkunft mit Ausdehnung grösser als ein Kanton. Die Sorte und der Jahrgang sind nicht obligatorisch, jedoch erlaubt bei >= 85% Sorten- und Jahrgangswahrheit.

Tafelwein: wichtig für die Etikettierung. Angaben über Ursprung, Herkunft, Sorte und Jahrgang sind verboten. Erlaubt ist „Schweizer Tafelwein“.

Fazit
Zusammenfassend können wir sagen, dass die Anforderungen an eine Weinetikette, zum Schutz des Inhaltes, hoch sind.

Kreativität für die Etikette Jahrgang 2017 sind gefragt – gedanklich bleibt es halt trotzdem einen „Suttenberger Blauburgunder“. Gerne dürfen Vorschläge per Mail oder in den Kommentaren eingereicht werden.

Achtet euch beim nächsten Wein auf die Etikette und erinnert euch an diese Worte, in dem Sinne – zum Wohl.

Ich habe die Angaben nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen und es besteht kein Anrecht auf Vollständigkeit. Massgeben ist die aktuelle Gesetzgebung und die Einhaltung derselben.

Die Rebe weint Tränen

Es ist eine Frage von Tagen bis der Frühling im Rebberg sichtbar wird. Die Rebe weint Tränen ist das Anzeichen, dass der Frühling endlich da ist.
Mit diesem Naturschauspiel beginnt eine neue Vegetationsperiode und einen neuen Lebenszyklus.

Das Weinen der Reben tritt auf, wenn die Rebwurzeln Wasser und Nährstoffe in die Leitbahnen drücken. Das Tropfen bleibt an den Schnittstellen sichtbar, bis die Leitbahnen verstopft sind.

Die Rebe weint Tränen (24. Februar 2017)

Heilmittel
Die Rebe weint Tränen, auch Aqua Vitis oder Lachrymae Vitis, wurde schon von den alten Gelehrten so genannt. Es ist dokumentiert, dass das Lachrymae Vitis, in früheren Zeiten, sogar als Heilmittel verwendet wurde.

 Es hilft:

  • gegen Warzen aber für die Schwangere
  • für Kopf, Magen, Darm, Niere und Blase
  • ein Antialkoholicum?
  • gegen Brechreiz
  • gegen Sommersprossen und nicht bewältigte Schrecken
  • gegen Zahnschmerz
  • für Haut, Augen und Ohren aber gegen die Haare

Liebe Leser und Leserinnen: Ab sofort nehme ich Bestellungen entgegen. Nur kurz lieferbar für den sofortigen Verbrauch. Lachrymae Vitis gegen alles und jedes, für die zarte Haut, besseres sehen und hören und gegen Nasenhaare.

Zum Schluss noch dies;
Die tiefen Temperaturen der letzten Wochen haben die Rebstöcke noch ein wenig länger in der Winterruhe ruhen lassen. So hat der lange Winter vielleicht sogar sein Gutes. Je später der Austrieb, desto weniger müssen wir Spätfrostschäden befürchten. Anfällig auf Spätfrost sind vorwiegend die grünen, jungen Triebe. Das mehrjährige Holz wäre erst bei langanhaltenden sehr tiefen Temperaturen vom Erfrieren gefährdet. Bisher sind bei uns im Rebberg keine (Frost)Schäden sichtbar.

Knospe (20. März 2018)

Frostruten

Im letzten Suttenberg – Post (18/01) habe ich bereits darüber berichtet, dass wir dieses Jahr Frostruten stehen lassen.

Was es heisst, zwei Strecker auf den untersten Draht zu binden und zwei nicht angeschnittene Schosse – Frostruten – stehen zu lassen, seht ihr auf folgendem Bild.

Rebstock nach Schulbuch (20. Februar 2018)

Die Schneidarbeiten sind abgeschlossen. Der Arbeitsaufwand war etwas höher, denn es erforderte mehr vorausschauendes Gedankenspiel.

Dieses Jahr war es uns zum einen wichtig, dass wir möglichst viele Strecker aus zweijährigem Holz anbinden konnten. (Weil Tragruten aus schlafenden Augen von letztem Jahr als weniger fruchtbar gelten). Und zum anderen wäre es sinnvoll, die untersten Schosse als Reservezäpfchen anzuschneiden und die Frostruten an der äussersten Stelle des Rebstockes zu haben.
Denn wenn die Frostruten nicht gebraucht werden müssen diese zirka im Mai abgeschnitten werden.

Die Frostruten werden auch nicht eingekürzt, weil das Einkürzen den Wachstum (Austrieb) fördern würde. Da aber das Wachstum immer von der Spitze ausgeht, dienen die Frostruten auch als „Austriebs – Bremser“ auf den eigentlichen Streckern.

Wer den obigen Text ein wenig theoretisch findet, möchte ich zusammenfassend nochmals aufklären:

  • Reservezäpfchen für nächstes Jahr, möglichst weit unten am Rebenstamm anschneiden
  • Frostrute am höchsten, resp. äussersten Punkt vom Rebenstamm entfernt und nicht anschneiden / einkürzen. Das nicht anschneiden von Schossen dämmt der Austrieb ein wenig ein
  • Strecker resp. Fruchttragrute für das aktuelle Jahr möglichst aus zweijährigem Holz und in der Länge einkürzen

Nun geht es weiter mit den Anbindarbeiten und dem Einkürzen der Fruchtruten.

Rückennebelbläser

Ich hatte bereits einige Male das Vergnügen mit dem neuen Rückennebelbläser, irgendwie ein Zungenbrecher, die Spritzmittel auszubringen. In der Fachsprache redet man vom Applizieren.

Die Umstellung vom alten Spritzgerät, welches eigentlich für Obstbäume gedacht war, ist nicht ganz einfach. Zum einen konnte man mit diesem so Spritzen „wie es schon immer gemacht wurde“ und zum anderen hatte man nur einen Gartenschlauch in der Hand.

Mit dem neuen Rückennebelbläser ist alles anders. Obwohl eigentlich nicht ganz, der Geruch nach dem Spritzen ist noch immer schweflig und unangenehm anhaltend.

Es wird weniger Wasser genommen und die Spritzmittel vierfach konzentrierter an gemischt. Und man trägt die gesamte Menge am Rücken, was über 20kg Gewicht entspricht.

Das Anrühren ist das eine, das andere ist die Gehgeschwindigkeit, dass am Schluss auch regelmässig das Spritzmittel an den Blättern klebt. Nebst der Gehgeschwindigkeit ist das Einstellen der Düsen massgebend. Unser Gerät verfügt über sechs Stufen die das Wasser regelt und mittels Gashebel kann die Luftmenge, zum Versprühen, betätigt werden. Es ist also nicht ganz einfach, aber Übung macht den Meister.

Zwei Tipps konnte ich in Erfahrung bringen. Nach dem Spritzen darf kein Wasser von den Blättern tropfen und bei voller Laubwand muss die Wassermenge hochgerechnet bei bis zu 400l/ha liegen.

Die Vorteile für den neuen Rückennebelbläser sind sicherlich, die Spritzarbeiten können alleine ausgeführt werden. Aber auch der Zeitgewinn da man schneller durch die Rebenzeilen huschen muss und zu Letzt, dass die Spritzmittel vernebelt werden und nicht  mit viel Wasser (tropf)nass ausgebracht werden. Durch das Ausstossen von Luft werden die Blätter umher gewindet und deswegen kann das Spritzmittel besser auf die gesamten Blattflächen (Vorder- und Rückseite) angebracht werden.

Die Schutzmassnahmen als Spritzer sind bei beiden Spritzgeräten identisch. Ein Mundschutz ist obligatorisch umso mehr Haut von Kleidern gedeckt sind umso weniger riecht man nach den Spritzarbeiten, schliesslich bleiben die Präparate nicht nur an den Blättern haften.

Für alle Motorfans hier noch ein paar technische Details:

  • Typ: Stihl SR430
  • Hubraum: 63,3cm3
  • Gewicht (leer): 12,2kg
  • Schalldruckpegel: 97dB
  • Vibrationswert rechts: 1,9m/s2
  • Sprühmittelbehälterinhalt: 14l
  • Luftdurchsatz: 1‘300m3/h
  • Sprühweite horizontal: 14,5m
  • Reichweite vertikal: 13,0m