Ich habe mich mit drei Gründungsmitgliedern unterhalten. Rolf Heitz (Ehrenmitglied), Heinz Müller (Ehrenmitglied, 1. Reb- und Kellermeister) und Emil Strübin (langjähriger Präsident, Ehrenpräsident). Die Interviews erscheinen in drei Teilen.
Dabei erzählten sie mir vor allem aus der Anfangszeit, aber auch witzige Anekdoten fanden Gehör.
Durch einen Dachstockbrand bei Emil ist quasi das gesamte Suttenberg – Archiv verbrannt. Es existieren noch wenige Dokumente aus vergangener Zeit. Wer aber die Geschichten rund um die Anfänge des Weinbauvereins Suttenberg nicht vergessen hat, sind die Mitglieder, die seit der ersten Stunde mit dabei sind. Gerade die Anfänge waren zermürbend und anstrengend.
Eigenkellterung
Nach den Querelen in den ersten vier Jahren war 1993 dann der Jungfernwein zum Kredenzen bereit.
Bis zum Jahr 1996 wurde der Wein von Heinz Müller, bei sich im Keller an der Arisdörferstrasse, gekeltert. Im Jahr 1996 findet der Wechsel zu Urs Jauslin nach Muttenz statt. Heinz Müller schildert mir das Keltern im eigenen Keller und der entsprechenden Infrastruktur in etwa so. „ Mein Freund, Urs Nussbaumer (Domaine Nussbaumer, Aesch) ist mein Lehrer und Vertrauter in den ersten Jahren als Rebmeister und Kellermeister. Ich besass bei mir im Keller an der Arisdörferstrasse eine komplette Anlage um den Wein zu keltern. Ein Holzfass und diverse Kunststofftanks gehörten unter anderem zu meiner Infrastruktur. Kunststofftanks sind zu dieser Zeit üblich und am einfachsten zu reinigen. Mit dem Wissen von Urs Nussbaumer haben wir in den ersten Jahren die Trauben be i mir im Keller verarbeitet. Dass sich der Traubensaft beim Gären ausdehnt, merkte ich schnell, als einmal der Keller unter „Traubensaft“ stand. Ich besuchte einen Kellermeisterkurs an der Weinfachschule in Wädenswil um mein Wissen zu vertiefen.“
Grundsätzlich wollte der Weinbauverein Suttenberg alles selber machen, deshalb war von Anfang an klar, dass auch das Keltern in Eigenregie gemacht wird. Auch das Abfüllen fand im Keller von Heinz Müller statt. Die Initianten wollten etwas spezielle Weinflaschen für ihren Suttenberger Blauburgunder. Durch Kontakte zu einem Restaurant im Elsass konnten vom Wirt leere Schwanenhalsflaschen bezogen werden. Wie viel die Mitglieder selbst leer getrunken haben, lässt sich nicht mehr genau eruieren. Bei den Zöllnern hinterliess der Transport über die Grenze jeweils ein Lächeln.
Wer sich fragt, ob denn dieser Suttenberger Blauburgunder trinkbar gewesen sei, wird nun um ein besseres belehrt. Emil und Rolf klären mich wie folgt auf: „Die Mitglieder und Bekannte
haben diesen Wein gerne getrunken. Ist aber nicht mit der Qualität von heutigem Blauburgunder zu vergleichen, aber für die damalige Zeit etwas Besonderes.“
Heinz Müller lebt heute in Südfrankreich und ist nicht mehr aktiv im Suttenberg mit dabei. Emil Strübin und Rolf Heitz sind nach wie vor immer wieder im Rebberg anzutreffen. Gegenüber früher
hat sich vom Arbeitsaufwand nicht viel geändert. Aber diverse Hilfsmittel erleichtern das Schaffen im Rebberg. So wurden früher die Spritzmittel mit einer von Hand betriebenen Rückenspritze ausgebracht. Das Anrühren von Spritzmitteln war gang und gäbe – eine giftige Angelegenheit. Aber auch als der ausgediente Öltank als Wassertank im Suttenberg Platz gefunden hat, wurde das Anschleppen von Wasserkanistern hinfällig. Von den restlichen Rebenpflegearbeiten unterscheiden sich die früheren Jahre nicht von den heutigen. Was Rolf heute so unglaublich schätzt ist, dass ehrere Generationen ein Hobby betreiben dürfen, ohne dass die Altersunterschiede zu Differenzen führen würden.
Als ich die drei zum Schluss noch um eine witzigeAnekdote gebeten habe, hatten gleich alle drei eine parat. Nach einem strengen Arbeitseinsatz („wir haben immer wie Esel gekrampft“) fragte Heinz Max Bürgin: „Nimmst du auch ein Wasser?“ „Nein, ich mache doch meinen Durst nicht mit Wasser kaputt“.
Rolf mag sich noch bestens an die Szene erinnern, als bei einer Matinee der Hund von der Baumschule Heinis eine ganze Schwarzwäldertorte vom Kuchenbuffet gefressen hat.
Bis vor drei Jahren fand nach dem Abfüllen das Etiketten aufkleben statt. Weil bei einem früheren Rebmeister alles immer seine Ordnung haben musste und keine Scherze möglich waren, getrauten sich einige Etiketten – Kleber jeweils eine Etikette verkehrt aufzukleben. Als die Flaschen in Reih und Glied auf gestellt waren, wurde der Rebmeister stinkwütend.
Ich könnte stundenlang den alten Geschichten von früher lauschen. Es wird einem umso bewusster, dass das von uns Jungen angetroffene Areal keine Selbstverständlichkeit ist.
Dem Durchhaltevermögen von früher zolle ich grossen Respekt. Den Satz von Rolf zur heutigen Situation, trifft den Nagel auf den Kopf: „Ein Projekt von mehreren Generationen, ohne dass
grössere Differenzen herrschen, motiviert mich noch heute, so tatkräftig im Rebberg mit zu arbeiten.“
Ich habe mich mit drei Gründungsmitgliedern unterhalten. Rolf Heitz (Ehrenmitglied), Heinz Müller (Ehrenmitglied, 1. Reb- und Kellermeister) und Emil Strübin (langjähriger Präsident, Ehrenpräsident). Die Interviews erscheinen in drei Teilen.
Dabei erzählten sie mir vor allem aus der Anfangszeit, aber auch witzige Anekdoten fanden Gehör.
Durch einen Dachstockbrand bei Emil ist quasi das gesamte Suttenberg – Archiv verbrannt. Es existieren noch wenige Dokumente aus vergangener Zeit. Wer aber die Geschichten rund um die Anfänge des Weinbauvereins Suttenberg nicht vergessen hat, sind die Mitglieder, die seit der ersten Stunde mit dabei sind. Gerade die Anfänge waren zermürbend und anstrengend
Querelen um die Bewilligung… Am 17. Februar 1989 wird in der Probststube im Restaurant Schützenstube in Liestal der Weinbauverein Suttenberg gegründet.
Die zirka 200 Rebstöcke werden im selben Jahr gepflanzt. Ein Jahr später kommen weitere 100 Rebstöcke dazu. Auf dem Landstreifen der Familie Rosenmund wird ein etwas locker beeriger Klon gepflanzt. Dass wir zwei verschiedene Blauburgunder – Trauben – Klons haben, wird beim Herbsten gut ersichtlich. Im Gründungsjahr war der Rebberg also zirka fünf Aren gross, später wird er um drei Aren ergänzt. Heute bewirtschaften wir noch immer die zirka acht Aren grosse Rebfläche.
Die beiden bestockten Parzellen sind im Besitz von Emil.
Damit die Rebstöcke in der Anfangszeit keinen Wassermangel erleiden, werden diese regelmässig von der Feuerwehr Liestal gewässert.
Der erste Ertrag wird im Jahr 1991 geherbstet, es sind 107kg mit einem Mostgewicht von 90° Oechsle. Der erste über die gesamten acht Aren wird ein Jahr später gelesen – 386kg mit 92° Oechsle.
Der Weinbauverein Suttenberg möchte alles korrekt machen und reicht ein entsprechendes Pflanzgesuch bei den Behörden ein.
Das Projekt wird mit der grossen Kelle angerührt und das Gesuch über die gesamte Parzelle Nr. 29 (1‘970m2) zur Aufnahme in den Rebbaukataster, eingereicht. Das Einreichen des Gesuchs erfolgt zeitgleich mit dem Anlegen des Rebberges. Früher war es so, dass unter fünf Aren, für das Reben pflanzen für den Eigengebrauch, kein Gesuch nötig war. Jedoch wollte man es offen lassen, den Rebberg später zu erweitern, was das Gesuch überhaupt nötig machte.
Eine Delegation der Ämter reiste extra an, um einen Augenschein vor Ort vorzunehmen. Die Stimmung von Seite Weinbauverein war ein wenig angespannt, was sich kurz nach Eintreffen der Gäste als begründet erwies.
Bemängelt wurde in erster Linie der Zaun rundum die Anlage. Der Zaun sei mit 120cm zu hoch und wäre für Rehe lebensgefährlich. Der Maschendrahtzaun sei auf eine Höhe von 100cm zu reduzieren, dafür dürfte darüber zwei Drähte gespannt werden.
Auch das Maschengitter war den Behörden zu engmaschig. Denn das Gebiet Suttenberg ist beliebt bei Wildtieren, so müssten zum Beispiel die Igel neu einen Umweg marschieren. Dies sind zwei ärgerliche und mit Kopfschütteln zur Kenntnis genommene Punkte aus der Sitzung mit den Behörden.
Was dann schriftlich folgte war ein weiteres Kuriosum:
Im Schreiben vom Bundesamt für Landwirtschaft vom 17. Dezember 1991 steht geschrieben, dass das Gesuch nicht bewilligt werden kann weil: „Die fraglichen Parzellen sind kaum nach Süden orientiert und daher nicht unbedingt für den Rebbau geeignet. Die Aufnahme dieser Flächen mit fragwürdiger Eignung in den Rebbaukataster würde unvertretbare weitere Ausdehnungen der Rebbauzone zur Folge haben.“
„Ausserdem hat das Amt für Ort- und Regionalplanung der kantonalen Bau- und Umweltschutzdirektion die Ablehnung beantragt, weil die Parzellen Bestandteil eines Hochstammbestandes von regionaler Bedeutung sind.“
Interessanterweise wurde beim Augenschein vom Bundesamt für Landwirtschaft erwähnt, dass der Südhang von Liestal am zweitmeisten Sonne pro Jahr in der Schweiz geniesst. Von wegen für den Rebbau nicht geeignete Ausrichtung der Parzelle.
Ein Blick auf den Katasterplan mit eingezeichneten Rebflächen um das Jahr 1900 zeigt, dass das Gebiet um das Uetental früher viel mehr Rebflächen aufgewiesen hat.
Rebfläche Uetental um das Jahr 1900
Es war die Reblaus und der falsche Mehltau in den 1960er Jahre die den Liestaler Reben zusetzte und nicht die schlechte Ausrichtung.
Rebfläche Uetental um das Jahr 1960
Liestal war Ende der 80er – Jahre keine offizielle Reben – Gemeinde mehr, was die Aufnahme in den kantonalen Rebbaukataster noch zusätzlich erschwerte. Da wäre es in den Gemeinden Aesch oder Arisdorf wesentlich einfacher gewesen.
Aus den vorliegenden Schreiben geht auch eine Unstimmigkeit zwischen den kantonalen Ämtern hervor.
Im Schreiben vom 05. März 1992 vom Amt für Landwirtschaft Kanton Basel – Landschaft an das Bundesamt für Landwirtschaft hört sich das folgenderweise an, es wird um eine Verlängerung der Frist gebeten: „Es bestehen innerhalb der kantonalen Verwaltung einige Differenzen bezüglich der Auslegung der geltenden raumplanerischen und landschaftsschützerischen Bestimmungen und somit auch diesbezüglich der Zulässigkeit des Rebberges. Wir möchten die Differenzen zuerst kantonsintern bereinigen, auch unter Einbezug der Gemeinde Liestal.“
Der Weinbauverein Suttenberg rekurriert gegen den Entscheid des Bundesamtes für Landwirtschaft vom Dezember 1991.
Hanspeter Hauri (langjähriger Mitarbeiter in der kantonalen Zentralstelle für Obst und Weinbau) ist meinem Aufruf im letzten Suttenberg – Post gefolgt, alte Geschichte neu aufleben zu lassen und schildert die Begehung der Rekurs – Kommission (zwei Welsche und ein Deutschschweizer Winzer) aus Bern wie folgt.
Hanspeter war nur dabei, weil sein Vorgesetzter – Ernst Schläpfer (Passivmitglied im Weinbauverein Suttenberg) – nicht teilnehmen konnte. Die Kantonale Stelle hatte kein Mitspracherecht, was diesen Rekurs betraf. Als oberste Bewilligungsinstanz war das Bundesamt für Landwirtschaft für solche Bewilligungen zuständig.
An diesem besagten Tag waren vier hängige Rekurse im Baselbiet zu besichtigen, als letztes war der Rebberg Suttenberg an der Reihe. Nach dem Augenschein vor Ort führte Hanspeter die Kommission ins Weinstübli der Kellerei Siebe Dupf in Liestal. Bei einem Glas Wein wurden die Rekurse diskutiert und über ein ja oder nein entschieden. Beim Rekurs Suttenberg haben die beiden Welschen moniert, dass es sich um eine Westlage handelt und dieser Standort somit für eine Erweiterung der Rebflächen nicht geeignet sei. Der Deutschschweizer Winzer (Herr Wetzel aus Ennetbaden, ein guter Rebbauer und Freund von Jakob Kurz vom Tschäpperli) hat sich vehement für die Suttenberger – Rebanlage eingesetzt. Hanspeter weiss noch, als wäre es gestern gewesen, wie Herr Wetzel betonte, dass in der Region Basel solche Westlagen sehr gute Rebanlagen sind und die Kommission die Rebleute deswegen nicht bestrafen dürfe. Er hat die Wirkung seiner Aussage nicht verfehlt und die beiden Welschen Kollegen zu einer Umkehr ihrer Meinung bewegen können. Dieser Tag hat Hanspeter gezeigt, dass die Welschen die Erweiterung der Rebfläche lieber ennet dem Röstigraben bewilligen als in der Deutschschweiz. „Immer wenn ich etwas über den „Suttenberger“ Rebbau höre, kommt mir dieser Tag in den Sinn“, schliesst Hanspeter seine Erinnerung.
Nach dieser Begehung Mitte April 1992 können die Differenzen bereinigt werden. Der Kanton kann einer reduzierten Fläche auf acht Aren eine Aufnahme in den Rebbaukataster gutheissen. Es braucht von Seite Weinbauverein Suttenberg aber noch eine schriftliche Zustimmung an das Bundesamt für Landwirtschaft
Der Weinbauverein Suttenberg bekundet klar seine Absicht, lediglich die bereits mit Reben bestockte Fläche von acht Aren weiterhin zu bewirtschaften und nicht auszudehnen.
Das geänderte Gesuch mit der nötigen Absichtserklärung, wird am 10. Juli 1992 eingereicht.
Am 5. Februar 1993 dann die grosse Erleichterung. Die schriftliche Bewilligung für die acht Aren trifft im Postfach des Weinbauvereins Suttenberg ein. „Nach Kenntnisnahme des Gutachtens der Eidgenössischen Expertenkommission für den Rebbaukataster haben wir ihr geändertes Gesuch vom 10. Juli 1992 geprüft. Gestützt darauf stellen wir fest, dass die nachstehenden, im genannten Gesuch bezeichneten Parzellen die Bedingungen gemäss Art. 5 des Weinstatuts vom 23.12.1971 erfüllen: Liestal – Suttenberg – 28/29 (teilweise) – 800m2 Diese bereits mit Reben bepflanzten Fläche wird daher in die Rebbauzone aufgenommen.“
Wie bereits im Schreiben vom 17. Dezember 1991 darf auch in der Bewilligung der Satz über widerrechtlich gepflanzte Reben nicht fehlen.
„Wir machen Sie auf die Artikel 28, 30 und 31 des Bundesbeschlusses vom 19. Juni 1992 über den Rebbau aufmerksam, wonach widerrechtlich gepflanzte Reben entfernt werden müssen und der Fehlbare mit Busse bestraft wird.“
Mit viel Durchhaltewillen und Schweiss wurde anfangs der 90er Jahren dieser Rebberg angelegt. Was mir alle drei Gründungsmitglieder bestätigen, „Wir sind von Anfang an mit Leib und Seele dabei gewesen. Es steckt viel Herzblut dahinter und der Anfang war zermürbend, aber der Aufwand hat sich mehr als gelohnt.“
Nicht nur von Seiten der Behörden wurde das Projekt mit Argusaugen beobachtet, sondern auch von einem Fraumätteler. Dieser wusste nichts besseres, als ein Foto von der frisch gemachten Abfahrt zum Eingangstor an der Gemeindeversammlung (Einwohnerrat) zu zeigen, um auf den „Landschaden“ der Rasengittersteine aufmerksam zu machen.
Auch die Stadt Liestal war dem Projekt eher skeptisch gestimmt. Vor allem gegenüber einem Rebhaus. Die Angst, dass „Saufgelage“ stattfinden würden, war da aber natürlich völlig unbegründet. Das ist aber auch der Grund weshalb bis heute „nur“ eine Pergola und kein Rebhaus im Rebberg steht. Frei nach dem Motto „Wehret den Anfängen“.
Ich habe mich mit drei Gründungsmitgliedern unterhalten. Rolf Heitz (Ehrenmitglied), Heinz Müller (Ehrenmitglied, 1. Reb- und Kellermeister) und Emil Strübin (langjähriger Präsident, Ehrenpräsident). Die Interviews erscheinen in drei Teilen.
Dabei erzählten sie mir vor allem aus der Anfangszeit, aber auch witzige Anekdoten fanden Gehör.
Durch einen Dachstockbrand bei Emil ist quasi das gesamte Suttenberg – Archiv verbrannt. Es existieren noch wenige Dokumente aus vergangener Zeit. Wer aber die Geschichten rund um die Anfänge des Weinbauvereins Suttenberg nicht vergessen hat, sind die Mitglieder, die seit der ersten Stunde mit dabei sind. Gerade die Anfänge waren zermürbend und anstrengend.
Wie alles begann… Am 26. September 1986 findet das 50-jährige Jubiläum der Schreinerei Schneider in Pratteln statt. Zu den geladenen Gästen gehören auch Heinz und Rolf. Zur späten Stunde lädt der damalige Inhaber Hugo Schneider die beiden Liestaler Herren noch zu einem Schlummer – Bier an die Bandsäge im Werkstattgebäude ein. Dort kommen Heinz und Rolf ins Gespräch, im Gespräch geht es um die Reben die Heinz bereits an der Arisdörferstrasse in seinem Garten bewirtschaftet. Rolf fragt ihn; „Hast du nicht Interesse eine grössere Rebenanlage in Liestal anzulegen?“ – „Natürlich, habe ich Interesse“ gibt Heinz zur Antwort.
So wurde 1986 an der Bandsäge in Pratteln, bei einem Bier, den Grundstein für den Rebberg Suttenberg gelegt.
Kurze Zeit später lädt Heinz das Grüppchen „Amie des Vinobles“ um die Herren Rolf, Hans Heid, Sepp Thüring und Max Bürgin in seinen kleinen Rebberg an der Arisdörferstrasse in Liestal ein.
Es folgten diverse Abklärungen, wie und wo ein neuer Rebberg angelegt werden könnte. Das grösste Problem, wo ist ein passendes Stück Land zu finden?
Es besteht die Möglichkeit einen bestehenden Rebberg im Üetental zu übernehmen, jedoch finden die Herren dies nicht die passende Lage. Sie möchten neu – ganz neu – starten.
Im Frühjahr 1987 trifft Heinz an der Mustermesse Basel, bei einer Wein Degustation, Emil. Heinz sind die Sorgen ins Gesicht geschrieben, so dass Emil ihn zu seinem Wohlbefinden befragt. „Heinz, weshalb bist du so unglücklich?“ Heinz schildert Emil sein Anliegen, dass sie gerne in Liestal eine neue Rebenanlage anlegen möchten, aber kein passendes Stück Land finden können. Emil offenbart ihm, dass er im Gebiet Suttenberg ein grösseres Stück Land besitzt und die Lage ideal wäre für einen Rebenberg.
Emil zögert keinen Moment das Projekt mitzutragen und sein Land für einen Rebberg zur Verfügung zu stellen.
Die Traubensorte ist von Anfang an klar: Blauburgunder. Zum einen die meistverbreitete Traubensorte im Kanton Basel – Landschaft, zum anderen, galt sie dazumal als sehr resistent gegen diverse Rebenerkrankungen.
Das Projekt ist also nochmals ein Stück konkreter geworden. Das Land ist gefunden, die Rebsorte bestimmt. Es kann also mit dem Anlegen der Anlage begonnen werden. Peter Strübin (Strübin Gartenbau, Liestal) erstellt zusammen mit den ersten Mitgliedern die Terrassierung und die Anlage.
Die Finanzierung wird im Übrigen mit zeichnen von Anteilscheine sichergestellt. Die Anteilscheine mit einem Gesamtwert von Fr. 30’000.- waren bei den Gründungsmitgliedern und weiteren Sympathisanten beliebt und das Finden von genügend Investoren keine grosse Sache.
Wie noch heute, mit dem Tag des offenen Rebbergs, wird einmal im Jahr eine Matinee, zur Kassenaufbesserung, durchgeführt.
Wer noch über alte Dokumente, Fotos, etc. verfügt, oder mir auch noch Erlebnisse rundum den Suttenberg erzählen möchte, darf sich gern bei mir melden.
weinbotschafter@weinbauverein-suttenberg.ch
Ich fände es bereichernd, wenn weitere Stimmen unter der Rubrik „Die Köpfe dahinter“ zu Wort kommen könnten.