Die Köpfe dahinter – wie alles begann

Ich habe mich mit drei Gründungsmitgliedern unterhalten. Rolf Heitz (Ehrenmitglied), Heinz Müller (Ehrenmitglied,    1. Reb- und Kellermeister)  und Emil Strübin (langjähriger Präsident, Ehrenpräsident). Die Interviews erscheinen in drei Teilen.

Dabei erzählten sie mir vor allem aus der Anfangszeit, aber auch witzige Anekdoten fanden Gehör.

Durch einen Dachstockbrand bei Emil ist quasi das gesamte Suttenberg – Archiv verbrannt. Es existieren noch wenige Dokumente aus vergangener Zeit. Wer aber die Geschichten rund um die Anfänge des Weinbauvereins Suttenberg nicht vergessen hat, sind die Mitglieder, die seit der ersten Stunde mit dabei sind. Gerade die Anfänge waren zermürbend und anstrengend.

Wie alles begann…
Am 26. September 1986 findet das 50-jährige Jubiläum der Schreinerei Schneider in Pratteln statt. Zu den geladenen Gästen gehören auch Heinz und Rolf. Zur späten Stunde lädt der damalige Inhaber Hugo Schneider die beiden Liestaler Herren noch zu einem Schlummer – Bier an die Bandsäge im Werkstattgebäude ein. Dort kommen Heinz und Rolf ins Gespräch, im Gespräch geht es um die Reben die Heinz bereits an der Arisdörferstrasse in seinem Garten bewirtschaftet. Rolf fragt ihn; „Hast du nicht Interesse eine grössere Rebenanlage in Liestal anzulegen?“ – „Natürlich, habe ich Interesse“ gibt Heinz zur Antwort.

So wurde 1986 an der Bandsäge in Pratteln, bei einem Bier, den Grundstein für den Rebberg Suttenberg gelegt.

Kurze Zeit später lädt Heinz das Grüppchen „Amie des Vinobles“ um die Herren Rolf, Hans Heid, Sepp Thüring und Max Bürgin in seinen kleinen Rebberg an der Arisdörferstrasse in Liestal ein.

Es folgten diverse Abklärungen, wie und wo ein neuer Rebberg angelegt werden könnte. Das grösste Problem, wo ist ein passendes Stück Land zu finden?

Es besteht die Möglichkeit  einen bestehenden Rebberg im Üetental zu übernehmen, jedoch finden die Herren dies nicht die passende Lage. Sie möchten neu – ganz neu – starten.

Im Frühjahr 1987 trifft Heinz an der Mustermesse Basel, bei einer Wein Degustation, Emil. Heinz sind die Sorgen ins Gesicht geschrieben, so dass Emil ihn zu seinem Wohlbefinden befragt. „Heinz, weshalb bist du so unglücklich?“ Heinz schildert Emil sein Anliegen, dass sie gerne in Liestal eine neue Rebenanlage anlegen möchten, aber kein passendes Stück Land finden können. Emil offenbart ihm, dass er im Gebiet Suttenberg ein grösseres Stück Land besitzt und die Lage ideal wäre für einen Rebenberg.

Emil zögert keinen Moment das Projekt mitzutragen und sein Land für einen Rebberg zur Verfügung zu stellen.

Die Traubensorte ist von Anfang an klar: Blauburgunder. Zum einen die meistverbreitete Traubensorte im Kanton Basel – Landschaft, zum anderen, galt sie dazumal als sehr resistent gegen diverse Rebenerkrankungen.

Das Projekt ist also nochmals ein Stück konkreter geworden. Das Land ist gefunden, die Rebsorte bestimmt. Es kann also mit dem Anlegen der Anlage begonnen werden. Peter Strübin (Strübin Gartenbau, Liestal) erstellt zusammen mit den ersten Mitgliedern die Terrassierung und die Anlage.

Die Finanzierung wird im Übrigen mit zeichnen von Anteilscheine sichergestellt. Die Anteilscheine mit einem Gesamtwert von  Fr. 30’000.- waren bei den Gründungsmitgliedern und weiteren Sympathisanten beliebt und das Finden von genügend Investoren keine grosse Sache.

Wie noch heute, mit dem Tag des offenen Rebbergs, wird einmal im Jahr eine Matinee, zur Kassenaufbesserung, durchgeführt.

Wer noch über alte Dokumente, Fotos, etc. verfügt, oder mir auch noch Erlebnisse rundum den Suttenberg erzählen möchte, darf sich gern bei mir melden.
weinbotschafter@weinbauverein-suttenberg.ch

Ich fände es bereichernd, wenn weitere Stimmen unter der Rubrik „Die Köpfe dahinter“ zu Wort kommen könnten.